Projekt

TV-Sozialreportage

Kamera | Redaktion | Schnitt

5.30 min

2020

Kunde

Caritas Salzburg

HAUS ELISABETH CARITAS

GEBORGENHEIT AUF ZEIT

Das Haus Elisabeth der Caritas ist ein Ort, wo man aufgefangen wird, wenn man nicht mehr weiß wohin. Die gemütliche Atmosphäre im Tageszentrum schafft eine Begegnungszone für alle Menschen, ob armutsgefährdet oder nicht.

EINTAUCHEN, UNTERTAUCHEN UND VON MENSCH ZU MENSCH BEGEGNEN

Projekte wie dieses berühren mich besonders. Sie geben meiner Arbeit einen tieferen Sinn.

Die Begegnungen, die ehrlichen Gespräche, die besonderen Erlebnisse, wenn man sich auf andere (Lebens-)Welten einlässt – da bekomme ich immer ein bisschen ein Gefühl dafür, was das „Menschsein“ ausmacht.

Ich hadere oft mit dem Videojournalismus-Dasein – dass man alles alleine macht.

Und doch gibt es Settings, wo sogar das Basic-TV Team von 2-3 Personen zu viel ist. Das Projekt „Haus Elisabeth“ ist für mich so ein Fall.

Als ich dort die Kamera ausgepackt habe, sind viele aufgestanden und haben das Tageszentrum verlassen.

In so einer Situation ist deine einzige Chance, so unauffällig zu bleiben wie nur möglich. Jedes Licht, das da aufgestellt wird, jede zusätzliche Person birgt in sich die Gefahr, dass die Menschen sich verschließen, dass die Atmosphäre, die du einfangen wolltest, zerbricht.

Als Videojournalistin sind da nur ich und meine Kamera, die ich schultere und immer unauffällig sinken lasse, sobald ich sie nicht brauche. In dem Moment, wo die Kamera unten ist, werde ich wieder nur zu einem Menschen im Raum wie die anderen und kann beobachten, reinfühlen, ohne dass sich jemand beobachtet fühlt.

Bei Interviews sehe ich meinem Gesprächspartner/meiner Gesprächspartnerin die Augen, ich frage ehrlich interessiert, ich höre zu. Die Kamera kann vergessen werden, denn es steht auch kein Kameramann dabei, der dem Gerät Bedeutung und Aufmerksamkeit geben würde. Irgendwann sind es nur noch wir zwei Menschen, die sich unterhalten, und das Drumherum verschwindet.

So bekommt man Aussagen, die ins Herz gehen.

Es gibt also Momente, es gibt Projekte, wo der Videojournalismus meiner Ansicht nach seine nicht nur finanzielle, sondern auch künstlerische und operative Berechtigung hat.