ZWISCHEN DEN WELTEN VERMITTELN

Theater und Film sprechen zwei komplett unterschiedliche Sprachen. Ich habe durch meine Wurzeln beide verstehen gelernt.

Da mein Vater lange Zeit Geschäftsführer im Theater der Kindes in Linz war, habe ich schon von Kindheitstagen an Theaterluft geschnuppert. Ich fand es immer großartig, nach der Vorstellung das exklusive Recht zu haben, die Schauspieler backstage zu begleiten.

Als Jugendliche und junge Erwachsene habe ich dann selber mehrfach in Hauptrollen auf der Bühne gestanden. Unter anderem im Linzer Landestheater im Rahmen des Zündstoff-Festivals mit dem 2-Personen-Stück ‚Talkshow‘ und mit Walter Kohls ‚Die Pyramiden von Hartheim‘. Das heißt: ich kenne die Innenperspektive. Das hilft mir auch in meiner Tätigkeit als Regisseurin. Wer selber spielt, weiß, welche Bausteine Schauspieler brauchen, um ihre Rolle zu formen.

Irgendwann bin ich dann von „auf-der-Bühne“ zu „vor-der-Bühne“ gewechselt: Ich habe meine große Leidenschaft für Regie entdeckt. Noch als Schülerin habe ich mit der Theatergruppe meiner Schule das Stück ‚Feuerland‘, frei nach William Goldings ‚Herr der Fliegen‘, inszeniert.

Während meines Theater-, Film- und Medienwissenschaftsstudiums in Wien konnte ich als Regieassistentin u.a. am Theater Drachengasse weiter Erfahrung sammeln.

Letztendlich hat mich mein Weg dann doch in den Filmbereich geführt. Dennoch lebt meine Leidenschaft für Theater und Tanz weiter. Heute darf ich mein Gespür für beide Welten in meinem Schaffen vereinen.

In einem Theater-Trailer versuche ich, zwischen Film und Theater zu vermitteln. Jede dieser Kunstformen hat ein eigenes Repertoire an Zeichen; eigene Wege, sich auszudrücken.
Ein Trailer für ein Theaterstück funktioniert in meinen Augen nur dann, wenn man ihm ein maßgeschneidertes Konzept zugrunde legt, das Übersetzungsarbeit leistet.

Der Trailer soll neugierig machen und über die Filmsprache dieselben Emotionen erzählen wie später das Bühnenerlebnis, und das mit ungebrochener Intensität.

Projekt

Theater-Trailer

Konzept | Kamera | Trailer-Regie | Schnitt

2.30 min

2020

Team

Klaus Rohrmoser – Regie | Bühne

Alexa Philippovich – Kostüme

Mikheil Shugliashvili – Musik

Walter Sachers – Bühnenfassung

Cast

Walter Sachers – Jean Jacques Rousseau

Showings

Landestheater Salzburg (2021), Teamtheater München (2022)

Kunde

Thèâtre de la Rêverie

WIE GOTT

EHRLICHKEIT, VERDAMMNIS UND DAS TRÄUMEN VON EINEM BESSEREN LEBEN

„Keine Macht der Welt vermag es, jemanden elend zu machen, der glücklich sein will und weiß, wie man es wird.“

Jean-Jacques Rousseau hat ein geradezu unglaubliches Leben hinter sich. Er gilt als Autodidakt, Komponist, Schriftsteller und Philosoph, der als erster die Göttlichkeit der Monarchie infrage stellt – einer der Vorläufer der Aufklärung. Er ist hochgefeiert, hochberühmt, doch sieht sich plötzlich mit dem Verbot seiner Werke konfrontiert.

Rousseau wird verbannt, wieder verjagt und kehrt vernichtet nach Paris zurück. In Paris dann ein Verkehrsunfall, er wird schwer verletzt. Trotzdem rafft er sich auf und schreibt die „Träumereien eines einsamen Spaziergängers“.

Walter Sachers hat sich für seinen Solo-Abend eine Bearbeitung des philosophischen Schlüsselwerkes auf den Leib geschrieben.

Projekt

Tanz-Trailer

Kamera | Postproduktion

2020

1-2 min

Team

Tom Andorfer – Kamera

Johannes Forthuber – Kamera

Cast

Bodhi Project

Website

www.bodhiproject.at

BODHI PROJECT

INDIVIDUEN IN REIH UND GLIED

Die Aufführungen und Performances der Tanzkompanie Bodhi Project sind immer eine Erfahrung für sich. Die körperliche Virtuosität mischt sich mit dem einzigartigen persönlichen Ausdruck der Tänzer stets zu einem fulminanten Gesamtkunstwerk.

Manchmal braucht es genau die Stille, um das Rutschen der nackten Füße über den Boden zu hören, um das „Fleisch und Blut“ der Tänzer greifbar zu machen. An anderer Stelle entfaltet sich ein Feuerwerk aus Farben und Musik, das davonträgt und überwältigt.

Es ist eine spannende Aufgabe, die außerweltlichen Stimmungen der Bühne auf Film zu bannen.